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Entfesseln Sie die Leistung von Intent-Based Networking für Glasfaserbetreiber

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Entfesseln Sie die Leistung von Intent-Based Networking für Glasfaserbetreiber
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In der Telekommunikation wird häufig der Begriff „absichtsbasiert“ verwendet. Dieses Konzept wird am häufigsten mit Cloud-Netzwerken, autonomen Netzen, 5G und dem Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) in Verbindung gebracht. Es bezieht sich auf die Zukunft der Netzwerkverwaltung, die als „Intent-Based Networking“ (IBN) oder „Intent-Based Provisioning“ bekannt ist.

 

Absichtsbasiertes Networking: Vereinfachung des Netzwerkbetriebs und Automatisierung

TM Forum geht diesen Bereich mit dem Intent Common Model und der kürzlich veröffentlichten Intent Management API an, die es ermöglichen, Intents in einer spezifischen Ontologiesprache auszudrücken. Wenn Sie Telekommunikationsblogs und Artikel von IT-Experten verfolgen, werden Sie wahrscheinlich auf dieses Schlagwort stoßen.

Viele große Telekommunikationsunternehmen, Kommunikationsbetreiber und Anbieter übernehmen und standardisieren hochgelobte Technologien. Es ist jedoch wichtig, die Auswirkungen dieser Fortschritte auf kleinere und mittlere Einzelhandels-, Großhandels- und B2B-Festnetzbetreiber zu berücksichtigen. Absichtsbasiertes Networking ist ein bekanntes Konzept, das Cloud-Unternehmen verwenden, um Skalierbarkeits- und Elastizitätsprobleme bei groß angelegten Cloud-Bereitstellungen zu lösen. Kubernetes ist ein bekanntes und weit verbreitetes absichtsgesteuertes System.

 

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Ein absichtsgesteuertes Netzwerk ist eine zeitgemäße Art, ein Netzwerk zu betreiben und zu automatisieren, die gewährleistet, dass es in seinem beabsichtigten Zustand bleibt. Dies wird durch ein Closed-Loop-System erreicht, das die Leistung und das Verhalten des Netzwerks überwacht und es automatisch anpasst, um sicherzustellen, dass es in seinem beabsichtigten Zustand bleibt.

Der betreffende Loop erhält Input von einem Benutzer über eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) oder über Prozesse innerhalb des Business Support System/Operation Support System (BSS/OSS) eines Betreibers. Anstelle eines expliziten Satzes von Parametern werden diese Eingaben als „Intents“ beschrieben. In diesem Zusammenhang steht „Intent“ für das „Was“ und nicht für das genaue „Wie“. Dieser neue Ansatz vereinfacht die Einführung neuer Netzdienste und macht sie schneller und unkomplizierter als herkömmliche Methoden zur Beschreibung und Konfiguration von Netzdiensten.

Wenn ein Kunde beispielsweise eine Direktverbindung zwischen zwei Standorten wünscht, liefert das „Intent-Objekt“ Informationen über einen Tunnel, der die Punkte A und B verbindet, zusammen mit einigen allgemeinen Richtlinien wie der gewünschten Geschwindigkeit und dem Sicherheitsniveau. Es enthält jedoch keine spezifischen Details über die Konfiguration, die Anzahl der benötigten Geräte oder die Anwendung von BGP-Konfigurationen.

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„Das Konzept des absichtsbasierten Networking vereinfacht den Netzwerkbetrieb und die Automatisierung, stellt sicher, dass das Netzwerk in seinem beabsichtigten Zustand bleibt, und beschleunigt die Einführung neuer Netzwerkdienste.“

Ulf Engstrand, Senior Produktmanager

 

Vereinfachung von FTTx-Service-Upgrades: Nutzung der Leistungsfähigkeit von Intents für ein nahtloses Betreiber-Empowerment

Betreiber können bei der Bereitstellung von FTTx-Diensten für Haushalte und kleine Unternehmen durch die Verwendung von Intents innerhalb ihrer BSS/OSS-Lösung Vorteile erzielen. Ein typischer Dienst hat beispielsweise eine bestimmte „beabsichtigte“ Geschwindigkeit, Servicequalität (QoS) und Service Level Agreement (SLA).

Der Katalog der Produkt- und Service-Spezifikationen kann mit Hilfe von „Funktionen“ definiert werden, die ein- oder ausgeschaltet werden können. SLA-Levels können als verschiedene Optionen definiert werden, z. B. Standard, Hoch und Premium, die jeweils einer akzeptablen Mindestübertragungsrate, Latenz und Betriebszeit des Dienstes entsprechen.

Die Plattform für die Orchestrierung, Automatisierung und Bereitstellung von Aufträgen verarbeitet diese Informationen als eine Reihe von Intents und konfiguriert den Dienst so, dass er den gewünschten Zustand erreicht. Wenn derselbe Kunde ein Service-Upgrade anfordert, sollte das System auf intelligente Weise vom aktuellen Zustand in den neuen Zustand übergehen, ohne die Services des Kunden zu beeinträchtigen.

Vereinfachung von Automatisierung und Upgrades

Es ist wichtig, dass eine Automatisierungsplattform intelligent genug ist, um zu bestimmen, was getan werden muss, um die Ziele zu erreichen, ohne dass ein Netzwerkingenieur genaue Befehlsfolgen festlegen muss. Traditionell wurden in BSS/OSS-Lösungen komplexe Orchestrierungsabläufe mit vordefinierten bedingten Ausführungen verschiedener Pfade verwendet, was dazu führte, dass bestehende Dienste bei Upgrades vollständig abgeschaltet und anschließend neue Dienste angeschlossen wurden.

Für große Telekommunikationsunternehmen, die 5G und IoT implementieren, spielt künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Der Zustand des Netzes ändert sich ständig, da Millionen von Geräten und Elementen auftauchen, sich bewegen und wieder verschwinden. An dieser Stelle wird der Sicherheitsaspekt von IBN wesentlich, denn er ermöglicht es dem System, zu überprüfen, ob das Netzwerk wie vorgesehen funktioniert. Auch wenn die Komplexität die Anforderungen des Betreibens eines mittelgroßen Glasfasernetzes mit Privat- und kleinen Geschäftskunden übersteigt, bleibt das Konzept der Abstraktion zwischen der Konfiguration der Elemente der BSS/OSS-Lösung und dem Netz wertvoll.

 

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Die Verwendung eines absichtsbasierten Ansatzes in den Schichten der Auftragsorchestrierung und -bereitstellung bietet mehrere wesentliche Vorteile:

 

Vereinfachte Konfiguration

Der Übergang zu einem absichtsbasierten Ansatz bedeutet, dass Netzwerkingenieure nicht mehr eine Reihe von Befehlen in einer festen Reihenfolge konfigurieren müssen. Stattdessen können sie mit hochrangigen Modellen und Unternehmensrichtlinien arbeiten. Dies vereinfacht den Konfigurationsprozess und reduziert die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler. Benutzer können ihre Absichten über mehrere Ebenen hinweg ausdrücken, ohne jeden einzelnen Schritt detailliert anzugeben. Das System kann hochrangige Absichten, die innerhalb des BSS/OSS bereitgestellt werden, automatisch in spezifische Netzwerkbereitstellungsoperationen übersetzen, indem es deklarative Modelle verwendet. Diese Automatisierung stellt die Konsistenz und Qualität von Produkt-, Dienst- und Ressourcenkonfigurationen sicher.

Wiederverwendbarkeit von Abläufen

Durch die Verwendung deklarativer, absichtsbasierter Konfiguration kann der Prozess der Auftragsorchestrierung weniger komplex werden. Dieser Ansatz trennt die Geschäftslogik, die den Auftrag regelt, von den technischen Details der Netzwerkkonfiguration. Dadurch wird es einfacher, komplexe Dienste zu verwalten und Änderungen und Updates vorzunehmen. Zusätzlich ermöglicht dieser Ansatz die Definition von Geschäftsregeln für die Bereitstellung neuer Produkte und Dienste getrennt von den technischen Details der Netzwerkkonfiguration. Dieser Ansatz fördert auch die Wiederverwendung von Orchestrierungsabläufen. Sobald eine Absicht definiert und getestet ist, kann sie für ähnliche Szenarien verwendet werden, was Zeit spart und Konsistenz und Zuverlässigkeit in der Servicebereitstellung sicherstellt.

Schnellere Einführung neuer Produkte und Dienste

Ein absichtsbasierter Ansatz kann die Einführung neuer Produkte und Dienste beschleunigen. Ingenieure können die Absichten und wichtigen Eigenschaften neuer Angebote spezifizieren, und das System kann diese schnell in die erforderlichen Netzwerkkonfigurationen übersetzen. Diese schnelle Umsetzung ist entscheidend für Netzbetreiber und Dienstanbieter, die wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Vereinfachung der Netzwerkkonfiguration mit einem absichtsbasierten Ansatz

Netadmin Systems hat einen absichtsbasierten Ansatz eingeführt, um den Prozess der Einführung und Verwaltung von Produkten, Diensten und Ressourcen in einer BSS/OSS-Lösung zu vereinfachen. Dieser Ansatz nutzt Technologien wie NETCONF/YANG, um die Netzwerkkonfiguration zu beschleunigen und gleichzeitig die Überwachung des Zustands von Netzwerkelementen zu ermöglichen, was wesentlich dafür ist, auf groß angelegte Veränderungen zu reagieren.

TM Forum-Standards bieten wertvolle Einblicke in die Implementierung von Absichten auf den Ebenen der Dienst- und Ressourcenauftragsorchestrierung. Das Konzept der 'Features' in diesen Standards ist besonders nützlich. NETCONF/YANG spielt eine entscheidende Rolle bei der Übersetzung von Absichten in tatsächliche Konfigurationen. Wir sind bestrebt, unsere Fähigkeiten in diesen Bereichen weiter zu verbessern, während wir unsere nächsten Generationen von Auftragsorchestrierungslösungen entwickeln.

Schlussfolgerung

Die Einführung eines absichtsbasierten Ansatzes in der Glasfaserindustrie kann zahlreiche Vorteile freisetzen. Glasfaserbetreiber können ihre Netzwerkbereitstellungsprozesse beschleunigen, indem sie die Konfiguration vereinfachen, Schichten-, Hersteller- und Technologieabstraktionen nutzen, die Wiederverwendbarkeit von Abläufen fördern und eine schnellere Einführung neuer Produkte und Dienste ermöglichen. 
Mit den Fortschritten in Technologien wie NETCONF/YANG und der Übernahme von Industriestandards wie dem TM Forum-Konzept der 'Features' können Glasfaserbetreiber wettbewerbsfähig bleiben und den sich wandelnden Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht werden.

Johan HjalmarssonFür weitere Informationen kontaktieren Sie gerne 

Johan Hjalmarsson, Produktmarketing-manager, Netadmin Systems. 
Email: johan.hjalmarsson@netadminsystems.com