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Automatische Anleitung von Technikern und Endkunden zum richtigen Portal in der Rollout-Phase
Autor von Netadmin-Inhalten : 23.10.2023 13:36:56
In vorherigen Artikeln haben wir die Bedeutung der frühzeitigen Einführung von Automatisierungsprozessen bei der Einführung von Glasfasernetzen diskutiert. Ein Artikel zeigte, wie man die Ticket-Management-Funktion von Netadmin Nine nutzen kann, um diese Prozesse zu unterstützen und zu visualisieren. Wir sind der Meinung, dass, wenn Sie einen Workflow automatisieren können, Sie dies auch tun sollten. Hier geben wir Ihnen ein Beispiel dafür, wie Sie sowohl für Techniker als auch für Endkunden automatisieren und vereinfachen können.
Im Rahmen des Rollout-Prozesses bietet Netadmin Nine das Fiber Installation Portal an, um die Ausbauunternehmen bei einem benutzerfreundlichen Portal zu unterstützen, in dem die installierte Glasfaser vor der Abschlussprüfung auf Qualität überprüft wird. Das Fiber Installation Portal bietet auch die Möglichkeit, automatisch aktuelle Glasfasersignalwerte zu erfassen. Bei einem gültigen Ergebnis der konfigurierten Regeln wird automatisch eine Verbindung zu einer Adresse in Netadmin Nine hergestellt, um den geografischen Standort zu dokumentieren, an dem die Glasfaser vom Techniker direkt vor Ort überprüft wurde.
Wurde eine Adresse ordnungsgemäß installiert und auf Qualität überprüft, kann bereits ein Service auf die Bereitstellung an dieser Adresse warten, je nach Geschäftsprozess. Es ist auch üblich, Geschäftsprozesse zu haben, bei denen die Glasfaser installiert wird, unabhängig von einer vorherigen Anmeldung des Endkunden für einen Service, insbesondere in Fällen von MDUs, wie Apartmentgebäuden oder Mehrfamilienhäusern, in denen der Immobilienbesitzer noch Dienste wie Internet, Telefonie und Fernsehen über Glasfaser bereitstellen möchte. Für diese Szenarien bietet Netadmin eine Self-Service-Funktion, bei der der Kunde sich anmelden und Dienste bestellen kann, ohne beispielsweise mit einem Verkaufsmitarbeiter telefonisch in Kontakt treten zu müssen.
Sowohl das Glasfaser-Installationportal als auch das Netadmin Self-Service-Portal setzen voraus, dass der Techniker und der Endkunde von der Existenz des Portals wissen – und wissen, wo sie zu erreichen sind und wie sie es nutzen können. Für einen Netzwerkbetreiber sind dies Informationen, die sowohl an die Techniker, die Service- und Installationsarbeiten durchführen, als auch an potenzielle Endkunden, die sich für Dienstleistungen anmelden möchten, kommuniziert werden müssen. Diese Informationsweitergabe kann schnell mühsam werden und zu Fehlinformationen führen, die eine verzögerte Installation und/oder unzufriedene Kundenerfahrung zur Folge haben könnten.
Was kann man tun, um dies zu vereinfachen und potenzielles Probleme zu verhindern?
Netadmin Captive Portal
Bei mehreren Systeminstallationen hat Netadmin das sogenannte Captive Portal bereitgestellt. Das Captive Portal ist eine Lösung, die von unseren Professional Services bereitgestellt wird und kein Produkt-Add-On ist. Mit dem Captive Portal bietet Netadmin eine Funktionalität, die Techniker wie Endkunden automatisch zum richtigen Portal oder anderen Endpunkten führt – mit so wenig menschlicher Interaktion wie möglich. Ein Satz von Regeln, der gemeinsam mit dem Netzwerkbetreiber pro Captive-Portal-Installation definiert wurde, entscheidet über das resultierende Portal. Das Netadmin Captive Portal arbeitet mit einem „walled garden“-Netzwerksegment, normalerweise einem separaten VLAN mit einer sehr restriktiven Firewall-Konfiguration. Das Segment soll komplett gesperrt sein, mit einem minimalen Satz von Firewall-Regeln, die nur Netzwerkverkehr zu expliziten Zielen erlauben oder zum für den aktuellen Installationsstatus gültigen Portal umleiten. Das Ergebnis ist, dass der Techniker, der die Glasfaserinstallation abschließt, oder der Endkunde nur seinen Computer mit dem ONT, CPE oder der Wandbuchse verbinden muss, einen Browser öffnet und die URL seiner Wahl aufruft - dann erfolgt eine Umleitung zum Ziel, das dem aktuellen Installationsstatus entspricht. Einige Betriebssysteme erkennen automatisch, dass der Computer hinter einem Captive Portal steht, und bieten möglicherweise an, automatisch den bevorzugten Browser zu öffnen und das Netadmin Captive Portal zu laden.
Wie es funktioniert
Die Kurzbeschreibung dafür, wie die Umleitung funktioniert, lautet folgendermaßen: Sie nutzt das vom Betreiber kontrollierte „walled garden“ Netzwerk, um Kommunikationen abzufangen. Dann identifiziert das Backend des Netadmin Captive Portal den Standort im Netzwerk anhand von Option82-Informationen, die die über DHCP-Anfragen bereitgestellt werden, die vom „walled garden“ Netzwerksegment registriert werden.
Wenn der Techniker oder Endkunde versucht, zu einem gewünschten Ziel zu surfen, wird automatisch eine DNS-Anfrage vom Browser durchgeführt. Diese Anfrage wird vom DNS-Server des Netadmin Captive Portal beantwortet, unabhängig davon, welcher DNS-Server im Betriebssystem der verbundenen Computer konfiguriert ist. Die Antwort ist immer die IP-Adresse des Netadmin Captive Portal-Servers, es sei denn, die angeforderte Domain wurde im DNS-Server des Netadmin Captive Portal konfiguriert; dann wird die für diesen Host-Eintrag konfigurierte IP-Adresse zurückgegeben.
Die Umleitung wird durch eine HTTP-Anfrage initiiert. Diese Anfrage wird vom Webserver des Netadmin Captive Portal beantwortet. Das Captive Portal ruft die DHCP-Option82-Informationen für die anfordernde Quell-IP-Adresse ab und wird vom Backend des Captive Portals verarbeitet, das das richtige Gerät und die richtige physische Schnittstelle im Netadmin-Gerätebestand identifiziert.
Sobald das Backend des Captive Portals das Gerät identifiziert hat, mit dem der Techniker oder Endkunde verbunden ist, ann das Backend die Regeln verarbeiten, um zu bestimmen, wohin die Umleitung erfolgen soll: zum Netadmin Fiber Installation Portal, zum Self-Service-Portal oder zu einem anderen Ziel, wie zum Beispiel einem vom ISP bereitgestellten Portal, in dem der Kunde darüber informiert werden kann, warum sein Internetdienst beispielsweise deaktiviert wurde.
Das resultierende Umleitungsziel wird, wie oben erwähnt, aufgrund des identifizierten Installationsstatus und höchstwahrscheinlich weiterer Regeln unterschiedlich sein. Wenn die Umleitung zum Netadmin Fiber Installation Portal erfolgt, ist ihr Zweck zumindest sicherzustellen, dass der aktuell installierte Anschluss einen geografischen Standort erhält, der durch eine Adresse im Netadmin-System repräsentiert wird. Nach erfolgreicher Aktivierung im Fiber Installation Portal wird der Installationsstatus der Adresse in der Regel ebenfalls aktualisiert. Wenn ein Internetdienst auf Bereitstellung wartet, könnte sein Bereitstellungsjob in Netadmin über den neuen Status informiert werden und somit die notwendige Konfiguration fortsetzen. Wenn kein wartender Dienst vorhanden ist, wird das „walled garden“-Netzwerksegment weiterhin auf die physische Schnittstelle angewendet und könnte es dem Endkunden ermöglichen, sich über das Self-Service-Portal für einen Internetdienst anzumelden. In beiden Fällen soll der Bereitstellungsjob für Internetdienste den Zugang zum „walled garden“-Netzwerksegment entfernen und das Segment stattdessen für den tatsächlichen Dienst anwenden. Wenn der Kunde den Dienst irgendwann in der Zukunft kündigt, wird das „walled garden“-Netzwerksegment erneut angewendet, was eine Umleitung zum Self-Service-Portal wieder ermöglicht.
Fazit
Unsere Erfahrungen und die unserer Kunden mit einer Funktion wie dem Netadmin Captive Portal sind sehr positiv. Es hat vielen Kunden im Laufe der Jahre geholfen, sowohl ihren Installationsprozess zu vereinfachen als auch die Erfahrung sowohl für Techniker als auch für Endkunden zu verbessern.